Mehr Husten-Wissen
Der Hustenreflex
Der Hustenreflex läuft unwillkürlich ab und lässt sich nur schwer unterdrücken. Nach dem Einatmen baut sich bei geschlossenem Kehlkopfdeckel durch die Anspannung der Atemmuskulatur ein hoher Druck auf. Sobald sich der Kehlkopfdeckel öffnet, wird die Atemluft explosionsartig herausgeschleudert und mit ihr Schleim und Fremdkörper aus dem Atemtrakt hinaus befördert.
Die ausströmende Atemluft erreicht dabei eine Geschwindigkeit nahe der Schallgrenze. Im Brustraum bauen sich Druckspitzen von bis zu 400 mbar auf. Husten ist also eine richtige Brachialgewalt. Der trockene Husten hat keine Reinigungsfunktion und ist somit unnötig. Im Gegenteil: Durch seine brachiale Gewalt reizt er die sowieso schon in Mitleidenschaft gezogenen Schleimhäute, was die Hustenbereitschaft zusätzlich verstärkt.
Wie eine Lungenentzündung entsteht
In der Regel durch eine Infektion mit Bakterien, seltener durch Viren verursacht. Die Erkrankung zeigt sich in einem Husten mit zunächst uncharakteristischem, später rostbraunem Auswurf. Schmerzen beim Atmen begleitet von schnellem Anstieg der Körpertemperatur und Schüttelfrost kommen hinzu. Das Fieber kann über 39 °C liegen.
Eine verringerte Sauerstoffaufnahme versucht der Körper durch eine höhere Atemfrequenz zu kompensieren. In manchen Fällen verfärben sich Lippen und Nagelbett bläulich. Diese Erkrankung kann durch geeignete Medikamente erfolgreich durch den Arzt behandelt werden.
Bronchitis und COPD
Bronchitis?
Wenn sich die Bronchien entzünden spricht man von einer Bronchitis.
Sie entsteht meist im Zusammenhang mit einer Erkältung oder Grippe. Eine akute Bronchitis ist meist harmlos, wird aber oft von einem quälenden Husten begleitet.
Die akuten Infektionen der oberen Atemwege, zu denen auch die akute Bronchitis gehört, sind die häufigsten Erkrankungen überhaupt. Erwachsene erkranken durchschnittlich zwei- bis dreimal jährlich an einer akuten Bronchitis. Eine Häufung dieser und andere Erkältungskrankheiten findet man vor allem im Frühjahr und Herbst. Betroffen sind insbesondere Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Immunschwäche.
Die chronische Bronchitis ist eine dauerhafte Entzündung der Atemwege. Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht von chronischer Bronchitis, wenn bei einem Patienten in zwei aufeinander folgenden Jahren in mindestens drei Folgemonaten Husten und Auswurf vorkommen.
Die chronisch obstruktive Bronchitis: COPD
Als Folgekrankheit der chronischen Bronchitis kann eine Chronisch Obstruktive Lungenkrankheit (COPD) entstehen. Hinter der Abkürzung COPD verbirgt sich der englische Begriff "Chronic Obstructive Pulmonary Disease". COPD wird als Sammelbegriff für die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem verwendet. Das Schlüsselwort ist dabei der Begriff "obstruktiv", der besagt, dass die Bronchien dauerhaft verengt sind. Diese Verengung führt zur Atemnot, dem primären Symptom der COPD, das die Lebensqualität der Betroffenen sehr stark einschränkt. Die Homepage www.copd-aktuell.de informiert Sie ausführlich über die COPD.
Die Verengung der Bronchien wird durch ein unheilvolles Trio verursacht:
- Eine Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus).
- Ein Anschwellen der Schleimhaut in den Bronchien (Ödem).
- Eine krankhaft erhöhte Schleimproduktion (Hyperkrinie) aufgrund einer dauerhaften Entzündung der Atemwege (chronische Bronchitis).
Ohne eine konsequente Behandlung können im weiteren Verlauf auch die Lungenbläschen in Mitleidenschaft gezogen und schließlich zerstört werden:
- Es kommt zu einer krankhaften Überblähung der Lunge, d. h. es ist zuviel Luft in der Lunge vorhanden.
- Diese kann zu einem so genannten Lungenemphysem führen.
- Eine normale Atmung ist damit nicht mehr möglich, und der Patient leidet unter Atemnot.
Letzte Aktualisierung: 11.12.2019